Wegen der steil abfallenden Berghänge des Plateaus gibt es große Befestigungsanlagen nur an der Westseite, wo der Hang nicht ganz so steil ist. Vorbei an den Resten des Stadions (18) gelangt man zum „Unteren Tor“ (15). Ähnlich wie in Perge ist dies eine hufeisenförmige Toranlage mit zwei Tor-Türmen. Hier beginnt auch die Schutzmauer für den unteren erweiterten Stadtteil, die bis zu einem großen rechteckigen Wachturm (17) reicht. In der Nähe findet man auch die Ruinen des Gymnasiums (16).
Obwohl der Hang hier nicht so steil ist wie an den anderen Seiten, war er doch zu steil um z.B. von Fuhrwerken befahren zu werden oder anders schwere Lasten zu transportieren. Somit wurde eine langsam ansteigende, nach Norden verlaufende, etwa 5 Meter breite Rampe (13) erbaut, die durch Mauern aus hellenistischer Zeit gestützt wird. Diese Rampe gehört zu den eindrucksvolleren Bauwerken, die man in Pamphylien finden kann. Da von dieser Rampe heute ein Stück fehlt, muss man hier auf einem steilen, in Serpentinen gelegten Geröllpfad, an den Resten der Bastionen (14) vorbei, abkürzen.
Oben angekommen wendet man sich nach rechts und gelangt, dem Südrand des Plateaus folgend, zu den Resten des Theaters (7), welches mit 15 Sitzreihen recht klein angelegt war. Durch einen Erdrutsch 1969 sind allerdings nur noch die oberen Sitzreihen sichtbar. Das eigentlich in der Nähe liegende Odeon (6) von Sillyon wurde durch diesen Erdrutsch leider vollständig zerstört und in die Tiefe gerissen.
Weiter am Südhang des Plateaus entlang, wo auch eine herrliche Aussicht auf die südliche Ebene bis hin zum Mittelmeer genossen werden kann, gelangt man über eine großzügige Treppenanlage in das alte Wohngebiet (5) von Sillyon. Ein kleines Stück weiter im Wohngebiet findet man die Fundamente und bemerkenswert erhaltenen Mauern eines Tempels (4), der von 4 Säulen am Eingang an seiner Ost-Seite geschmückt war.
Der Turm (1) und die beiden Gebäude (2 und 3) im Osten des Plateaus sind stark verfallen und lohnen kaum den Weg dort hin, wäre da nicht die herrliche Aussicht, die man von dort aus in die Ebene hat. Allerding erkennt man immer wieder die direkt aus dem Fels gehauenen Fundamente von Häusern und dazwischen die Straßen bzw. Fußwege der damaligen Wohngebiete.
Der eigentliche Stadtkern und auch die ältesten Funde von Sillyon finden man um die Gebäude (9, 10 und 11) in der östlichen Mitte des Plateaus. Das größte Gebäude (11) stammt aus byzantinischer Zeit und dessen Zweck ist heute noch ungeklärt (vielleicht die Palästra). Die beiden Kleineren (9 und 10) stammen aus hellenistischer Zeit. Das größere der beiden Gebäude (9) war eine öffentliche Halle, dessen westliche Wand ca. 55 Meter lang ist und die noch immer in einer Höhe von über 6 Metern steht. Die Wand hat insgesamt 10 Fensterausschnitte für zweiflügelige (damals natürlich glaslose) Fenster jeweils unterschiedlicher Größe. In den Fensterausschnitten kann man die Vorrichtungen zur Befestigung und zum Schließen der Fensterladen studieren.
Das kleinste Gebäude (10) der Gruppe ist das Bermerkenswerteste, weil dessen linkes Portal innen an den Türpfosten eine der seltenen, im damals einzig in Sillyon üblichen griechischen Dialekt verfassten Inschriften enthält. Die Inschrift stammt aus dem 2. Jh. v. Chr. und ist bis heute noch nicht vollständig verstanden.
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