Zunächst fährt man von Antalya aus auf der Autobahn nördlich Richtung Burdur. Etwa 12 km nachdem man die Stadtgrenze von Antalya hinter sich gelassen hat, biegt man nach Westen auf die Hauptstraße 350 Richtung Korkuteli ab. Nach etwa 10 km erreicht man den ausgeschilderten Abzweig "Termessos / Milli Parki" (N37,01986/E030,50864).
Am Eingang (N36,62919/E029,11787) des Nationalparks findet sich das Besucherzentrum, wo auch der übliche Eintrittspreis zu entrichten ist (Kleingeld mitnehmen). Nach weiteren 8 km auf steilen Serpentinen erreicht man den Parkplatz im unteren antiken Stadtgebiet (N36,98257/E030,46463).
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Die "kriegerischen Solymer", das waren die Einwohner von Termessos, wurden schon in der Ilias von Homer erwähnt. Damit geht die Geschichte von Termessos bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. zurück. Der alte, kriegerische Ruf von Termessos uneinnehmbar zu sein, bestätigte sich auch als Alexander der Große Termessos für kurze Zeit erfolglos belagerte. Ab 70 v. Chr. wurde Termessos zu einem Verbündeten Roms und ein Freundschaftsvertrag sicherte Termessos auch dann noch eine gewisse Eigenständigkeit zu. In dieser Zeit wurde Termessos durch viele prachtvolle Bauten erweitert. Allerdings schon im 4. Jh. n. Chr. wurde Termessos von den Bewohnern wieder aufgegeben und verfiel.
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Südlich des Parkplatzes, den man mit dem Auto über eine Serpentienenstraße erreichen kann, führt die alte antike Straße, die von den Einwohnern von Termessos "Königsweg" genannt wurde, weiter in das Stadtgebiet hinein. Diese Straße wurde im 2. Jh. n. Chr. gebaut und führt zunächst zum Tor in den unteren Befestigungsanlagen (3), deren mittlere Teile heute zwar eingestürzt sind, die aber einst das gesamte Tal absperrten. Die innere östliche Wand am Durchgang zeigt ein Würfel-Orakel; ein zu damaliger Zeit durchaus übliches wenn auch zweifelhaftes System der Zunkunftsvorhersage.
Die eigentlichen Ruinen von Termessos liegen aber weiter oben. Folgt man dem Pfad weiter, geht man zunächst, etwas links liegend, an den Resten des Gymnasiums (5) vorbei, um dann an den Ruinen der inneren Verteidigungsanlagen (7) entlang, die Agora zu erreichen. Die Agroa war von verschiedenen Bauwerken eingerahmt, von denen immer noch die Fundamente und einige weitere Details sichtbar sich. Im Nordwesten liegt die im 2. Jh. v. Chr. erbaute und von Attalus, König von Pergamon, gespendeten Stoa. Im Nordosten liegt die vom Einwohner "Osbaras" gestiftete Stoa (9), die etwa 200 Jahre später errichtet wurde. Außerdem befinden sich auf der Agora die Zisternen (12), die die Stadt mit Wasser versorgten.
Direkt östlich der Agora liegt das Theater (10) von Termessos. Hinter der noch bis zur halben Höhe stehenden Bühnenwand erhebt sich der antike Berg Solymos und bieten somit eine beeindruckende Kulisse für die etwa 4200 Zuschauer, die in dem Theater Platz fanden. Das Theater hat eine Cavea, die mehr als einen Halbkreis bildet und ist somit im griechischen Stil erbaut. Die Cavea ist durch ein Diazoma in 8 Sitzreihen oberhalb und 16 Sitzreihen unterhalb, unterteilt. Die Zuschauer gelangten durch ein Bogentor in der Rückwand in das Theater. Von hier aus führt eine breite Treppe hinab zum Diazoma und die Zuschauer verteilten sich von hier aus auf die Sitzreihen unterhalb des Diazomas. Die Sitzreihen oberhalb waren auf diesem Weg nicht zu erreichen, sondern hier mußten weitere Durchgänge in der Rückwand benutzt werden. Von dieser Rückwand selbst ist heute allerdings nichts mehr zu sehen. An der Südecke des Theaters, also auf der rechten Seite der Bühnenwand, wurde zu späterer Zeit ein Umbau vorgenommen. Der ehemals offene Durchgang zwischen Bühnenwand und Cavea wurde durch einen bogenförmigen Durchgang ersetzt, um oberhalb etwa 70 weitere Sitzplätze in der Cavea zu schaffen. Links ist weiterhin der in Theatern griechischen Stils übliche offene Durchgang (Parodoi) erkennbar.
Westlich des Theaters befindet sich das ungewöhnlich gut erhaltene Odeon (14) von Termessos. Das Gebäude steht noch über 9 Meter hoch und macht zunächst den Eindruck, es sei zweistöckig angelegt. Es stammt aus den 1. Jh. v. Chr. und ist innen mit Erdreich und Trümmern aufgefüllt. Allerdings sind Reste von drei nicht ganz halbkreisförmigen Sitzreihen trotzdem noch zu entdecken. Direkt in der Nähe liegen die Ruinen des Tempels des Zeus (15) und des Tempels der Artemis (16).
Sehr beeindruckend sind die ausgedehnten Nekropolen von Termessos. Mehrere hundert mit Inschriften und Ornamenten verzierte steinerne Sarkophage, jeweils mit einem steinernen Deckel ausgestattet, sind in mehreren Nekropolen rund um das Stadtgebiet, zu finden. In der Hauptnekropole (17), südwestlich etwa 500 Meter von Stadtzentrum entfernt, findet sich auch der besonders reich verzierte Löwen-Sarkophag (18).
Nördlich vom Stadtzentrum findet sich das vermutete "Grabmal des Alketas" (4), einem der Generale von Alexander dem Großen, der nach einem Verrat Selbstmord beging und hier seine letzte Ruhestätte fand.
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