Die geschichtlich interessanten Teile von Korakesion liegen auf einer etwa 250 Meter hohen Felsenhalbinsel, die von der modernen Stadt aus zu Fuß, mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Vom "roten Turm" aus kann man die Festung zu Fuß erreichen, indem man auf alten Pfaden das alte Wohngebiet durchquert. Auch hier sollte festes Schuhwerk und etwas Kondition genügen. Der Eintritt für die innere Burg (Iç Kale) und die Nordbastion (Ehmedek) beträgt jeweils 10YTL. Für den roten Turm (Kizil Kule) sind 4YTL zu bezahlen.
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Der antike Geograph Scylax beschreibt, dass die als uneinnehmbar geltende Felsenhalbinsel schon seit Mitte des 4.Jh.v.Chr. bewohnt gewesen sei, aber ausser als Grenze zwischen dem alten Pamphylien und Kilikien sonst in der Geschichte keine besondere Rolle spielte. Antiochos III von Syrien wollte 197 v.Chr. die kilikischen Küste erobern, scheiterte aber an Korakesion, was den Ort nochmals als militärisch gut zu verteidigen, ausweist. Dann, unter Kontrolle der ägyptischen Ptolemäer, war in Korakesion eine ptolemäische Garnision stationiert. Diodotus (Tryphon, der Wollüstige) wählte 140 v.Chr. bei seinem Aufstand gegen den z.Zt. herrschenden König Antiochus VII die Stadt Korakesion als Hauptquartier. Er war auch der Begründer der Piraterie, die von da an die kilikische Küste und somit die römischen Handelswege in den nahen Osten unsicher machte. 67 v.Chr. schickte Rom den Feldherrn Pompeius, um das Priratenproblem endgültig zu lösen. Dieses Vorhaben endete mit einer Seeschlacht vor Korakesion, in der die Piraten vernichtend geschlagen wurden. Später, nach der Ermordung von Cäsar, beherrschte Marcus Antonius das Gebiet und verschenkte es an seine Geliebte Kleopatra von Ägypten, die insbesonders wegen der reichen Holzvorkommen das Geschenk gerne annahm. Unter römischer Herrschaft stiegt der Wohlstand der Stadt weiter an, bis sie dann etwa 100 n.Chr. unter Trajan die ersten eigenen Münzen prägte. In byzantinischer Zeit war Korakesion dann ein Bischofssitz. Im 11.Jh.n.Chr. wurde die Stadt durch armenische Fürsten beherrscht. Als 1221 die Seldschuken die Stadt erreichten, fiel sie durch einen Tausch an Alaeddin Keykubat, der sie in Alaiye (Stadt von Allah) umbenammte. Er ließ auch die heute noch sichtbaren Befestigungsanlagen erbauen und machte Alanya nicht nur zu einer militärisch wichtigen Stadt, sondern förderte auch Kunst, Kultur und Wirtschaft. Nach dem Zusammenbruch der seldschukschen Herrschaft ging es mit der Stadt allerdings stetig bergab bis im 19.Jh. nur noch ein unbedeutendes Dorf übrig geblieben ist. Erst durch den aufkommenden Tourismus in den 80er bzw. 90er Jahren des 20.Jh. hat Alanya sich wieder zu einer aufstrebenden, modernen Stadt entwickelt.
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