Durch den Eingang, am Wärter vorbei, betritt man zunächst die Agora (3), auf der heute die im Ausgrabungsgebiet gefunden Reste von Säulentrommeln, Architraven und verschiedenen Giebelsteinen gelagert werden. Südlich der Agora (3) findet man das, in den Frühlingsmonaten meist unter Wasser stehende, nördliche Propylon (4). Es bildet mit seinen säulengestützten Hallen und Vorhallen den Eingangsbereich zum inneren Tempelgebiet, das meist von einer Mauer umgeben war.
Heute geht man östlich an diesen Propylon (4) vorbei und gelangt zu den drei nach Süden ausgerichteten Tempeln. Der westliche Tempel (6), der der Göttin 'Leto' geweiht ist, misst etwa 15 x 30 Meter, hat 6 x 11 Säulen und weisst sich als Peripteros in ionischer Ordnung aus. Er wurde etwa im 2.Jh.v.Chr. erbaut.
Etwa 18 x 9 Meter groß ist der mittlere Tempel (7), der der Göttin 'Artemis' geweiht ist. Der (heilige) Fels, auf dem dieser Tempel erbaut ist, ist innerhalb der Cella in die Konstruktion einbezogen und der Tempel wurde um diesen Fels herum erbaut. Ausserdem scheint dieser Tempel wesendlich älter zu sein als die beiden anderen Bauten. Das 4.Jh. bzw. sogar das 5.Jh.v.Chr. werden als Entstehungszeit angenommen.
Im östliche Tempel (8), der etwa 26 Meter lang ist und auch im 2.Jh.v.Chr. erbaut wurde, findet man ein gut erhaltenes Bodenmosaik, dass mit Leier, Bogen und Köcher eindeutig darauf hinweist, dass dieser Tempel dem Gott Apollo geweiht ist.
Südwestlich der drei Tempel findet sich ein halbrund eingefasstes Nymphäum (9) aus römischer (etwa 2.Jh.n.Chr.) Zeit. Südlich der Tempel sind die Fundamente einer dreischiffigen, früh-byzantinischen Basilika (10) zu erkennen, die zu einem Kloster gehörte, dass erst im 7.Jh.n.Chr. wieder aufgegeben wurde.
Im Nordosten der Ausgrabungsgebietes findet sich das Theater (1) von Letoon. Sein Grundriss beschreibt etwas mehr als einen Halbkreis, was es als eine hellenistische Konstuktion ausweist. Es hat ein Diazoma und im unteren Bereich 14 Sitzreihen. Im oberen Bereich sind bis zu 16 Sitzreichen erhalten. Das Diazoma kann man durch zwei Durchgänge betreten, wobei der Nördliche an der Aussenseite einige Maskenfriese aufweist. Vom einstigen Bühnenhaus sind leider keine Überreste mehr auffindbar.
In der Nähe des nördlichen Diazoma-Ausgangs findet sich noch ein gut erhaltenes, aber bis zur halben Höhe verschüttetes Grabmal und ein Sarkophag mit dem Relief eines liegenden, ruhenden Mannes.
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